Samstag, 12. Dezember 2015

"Du musst aufhören so negativ zu denken."

Ich habe es satt, dass man mir vorwirft ich würde es einfach nicht genug versuchen.
Ich glaube sie verstehen nicht, wie man sich fühlt.

Man steht gerade in der Küche und wäscht ab, und aus dem Nichts kommt eine kleine Erinnerung, die dir in Millisekunden Tränen in die Augen treibt.
Manchmal weint man ohne Grund.
Und es fühlt sich an, als würde man mit dem Gesicht in den Dreck gedrückt.

Man kämpft jeden Morgen damit aufzustehen, und jeden Abend damit am Leben zu bleiben.

Man nimmt jeden Tag seine Medikamente, um irgendwie über den Tag zu kommen, und wenn sie aufhören zu wirken, kommt alles wieder hoch.
Man fühlt sich klein und verloren, kaputt und allein.
Es ist egal wie viele Freunde man hat, und wie viele sagen sie wären immer für einen da.
Wen ruft man an, wenn man sich wie Dreck fühlt, und das Gefühl hat alle treten auf einen ein und spucken einen an?
Manchmal kommt es mitten in der Nacht, dass die Angst einen fertig macht.
Wenn der Vater wieder ausholen will, wem sagt man das?
Wen interessiert es?
All die, die sagen sie wären da, gehen immer und immer wieder.
Und wie will man erklären, wie es einem geht?
Wenn sie meinen man ist selbst daran schuld, wie es einem geht.

Man ignoriert den Dreck um sich herum und hat einen Tunnelblick.
Und sobald man wieder realisiert, wie es um einen herum aussieht, weiß man nicht wie man die Kraft aufbringen soll das aufzuräumen.
Man sieht in dem Dreck sich selbst.
Und sich selbst kann man nicht alleine aufräumen.

Man sieht in den Spiegel und fragt sich wer man is.
Was aus einem geworden ist.
Wo das Lächeln hin ist, das man mal hatte.
Und man sieht die Flecken und die Augenringe.
Man sieht die Rundungen und Makel.
Und man schämt sich raus zu gehen.
Weil man vergessen hat, wie schön man ist.

Und man schämt sich krank zu sein.
Weil andere sagen sowas gibt es nicht.
Oder man würde übertreiben.

Und das alles macht einen kaputt.

Ich wünsche mir, dass die Menschen das endlich verstehen.


Sonntag, 25. Oktober 2015

Die Krankheit

Es ist jetzt schon eine Weile her, dass ich meine Diagnose kenne.
Und ich bin froh wenigstens zu wissen, womit ichs zu tun hab.
Ich darf stolz darauf sein, dass ich mich damals getraut habe zu erkennen, dass das nicht normal ist.
Damals habe ich mir immer gesagt ich würde übertreiben, mir alles nur einbilden.
Damals habe ich mir gesagt, es gäbe Menschen mit schlimmeren Problemen.
Und das alles war genau das, was andere zu mir sagten, ich wurde einer von Ihnen und habe mich eingesperrt.
Aber genau das alles ist falsch.
Natürlich gibt es Dinge, die man sich überspitzt vorstellt, und natürlich gibt es überall Menschen, denen es schlechter geht.
Es gibt Menschen, die sagen "Selbst ich habe Schlimmeres erlebt, und ich bin nicht kaputt."
Aber es ist immer subjektiv.
Vielleicht fällt es Menschen, deren Leben schon immer von negativen Dingen geprägt war, leichter.
Und manche sind vielleicht stärker.

NIEMAND MUSS SICH DAFÜR SCHÄMEN SCHWACH ZU SEIN!

Manche Menschen durchleben Episoden, mal stärker mal schwächer.
Andere sind wirklich krank.
Und das kann man nicht von außen sehen.

Diese Krankheit kann sich über Wochen, Monate, Jahre, und das ganze Leben hinziehen.
Und niemand, der in eine Klinik geht, kommt geheilt raus.
Manche Krankheiten kann man nicht heilen, oder erst nach Jahren.
Man lernt nur damit zu leben.

Umso schlimmer ist es, dass es nirgendswo einen Platz gibt.
Alle Ärzte sind voll.
Die Wartezeiten betragen auch bis zu 2 Jahren, was ich mitlerweile schon selbst am Telefon hören musste.
Und manche Krankenkassen sagen man darf nur alle 2 Jahre eine Therapie beginnen.

Ich hoffe, dass ich eines Tages mich nicht mehr schämen muss, krank zu sein.
Und dass meine Freunde vielleicht es eines Tages verstehen werden.

Samstag, 16. Mai 2015

Kackbraune Schokolade

Unbekannter postet: Give me one reason to stay here.

Meine Antwort:
Wann hast du das letzte mal das Handy weggelegt? Wann hast du dich das letzte mal ins Gras gesetzt und jeden Sonnenstrahl gespürt und genossen? Ja, das Leben ist ein Haufen Scheiße, aber Schokolade ist auch kackbraun, und du entscheidest, was du aus dem Klumpen machst.