Samstag, 16. November 2019

Was gefällt dir am Leben?

Wenn ich mich selbst frage, was mir am Leben gefällt, fallen mir nur Katzen ein.
Sonst gibt es nichts so wirklich.
Vor allem nichts, was das Leiden wert wäre.

Ich liebe meine Freunde, und ich treffe mich gerne mit ihnen, doch ich genieße die Zeit nicht wirklich.
Ich denke immer nur daran, was sie alles hinbekommen und ich nicht, und wie peinlich es mir ist zu versagen.
Und ich schäme mich dafür so sehr, dass ich es ungern zugebe.
Doch gleichzeitig möchte ich immer ehrlich sein.
Und das dort sitzen und zeigen oder zugeben, wie sehr ich im Leben versagt habe, setzt mir so zu, dass ich manchmal sie lieber nicht treffen möchte.
Und das obwohl ich sie so sehr mag und sie mir so wichtig sind.

Sonntag, 28. April 2019

Selbstgespräche

Ich rede mit mir selbst.
Ich rede mit mir selbst um mich auf Gespräche vorzubereiten, Dinge zu sprechen, die gesagt werden müssen, oder um vergangene Gespräche besser zu machen.
Was Nichts ändert.
Vergangene Gespräche sind vergangen und sie für mich Revue passieren zu lassen ändert sie nicht.
Aber es hilft mir sie neu zu verarbeiten.

Und manchmal, wenn ich mit mir selbst rede, und versuche einem anderen meine Sicht zu erklären, fühle ich mich gespalten.
Denn da ist die eine Seite, die versucht alles in einen Rahmen zu fassen.
Und dann ist da die andere Seite, die versucht sich an diesem Rahmen festzuhalten.
Und dann fällt.

Da ist so viel mehr.
Ich fühle mich verloren und fallend und allein.
Während anderseits hundert Blicke auf mich niederprasseln.
Und dann ist da in mir diese Seite, vielleicht Person, die versucht die andere hoch zu ziehen.
Die immer sagt "Das wird schon. Das kriegen wir hin."
Dennoch ist es sie, die mich beruhigen muss.
Weil ich sonst durchdrehe.
Es fängt an mit "Ich muss heute mal..." hier beliebige Tätigkeit einfügen.
Dann kommt der Druck und alles in mir drückt nach oben wie eine Sintflut.
Ich muss mich selbst beruhigen um nicht sofort durch zu drehen.
Um zu atmen.
Um nicht wieder in diese extremen depressiven Phasen zu geraten, die mich mein Leben kosten können.

Nicht weil ich leben will.
Sondern weil da eine Hoffnung ist, so winzig klein, nicht einmal zehn Prozent, dass da etwas Gutes kommt.
Etwas Besseres.
Und eigentlich habe ich ja noch meinen Glauben.
Doch in diesen Momenten fühle ich mich so verlassen und zweifle.
Obwohl ich es besser weiß.
Obwohl ich es erlebt habe.
Obwohl ich sonst nicht zweifle.
Weil es so hoffnungslos scheint.

Und wenn Gott mich wieder rettet, bevor ich gehe, dann ist es wieder da.
Das Feuer und die Hoffnung.
Das Wissen, dass da ein Plan ist.
Aber es ist so schwer einem Plan zu vertrauen, den man nicht kennt.
Einem Weg zu vertrauen, den man nicht kennt.
Er sagt zu mir "Das ist dein nächster Schritt."
Aber nicht mehr.
Denn sonst würde ich versuchen einen Schritt zu überspringen.
Und dann fehlt die Veränderung in meinem Leben und ich lande da, wo ich angefangen habe.


Ja, ich weiß es ist lange her, seit ich hier geschrieben habe.
Welche Wahrheiten soll ich schreiben?
Sie sind nur für mich relevant, und trotzdem poste ich sie hier öffentlich.
Doch ich habe auch nicht das Gefühl, dass es jemanden schert.
Andererseits ist es nicht wichtig, denn es ist einfach meine Art Dinge zu verarbeiten.
Und während ich das schreibe sitzt diese andere Seite in mir da, und wünscht sich es würde jemanden interessieren.
Dass es da jemanden gibt, der mich auffängt.
Doch ich suche zu sehr danach, und nehme im ersten Moment das, was ich kriegen kann.
Nur um dann zu merken, dass niemand diesem Wunsch gerecht wird.
Und dann falle ich weiter und schlage noch härter auf, weil ich gehofft habe.
Das ist allein meine Schuld.
Wer kann schon was dafür, dass ich so naiv bin?