Sonntag, 28. November 2021

Die wichtigsten Lebensregeln

1. Wenn du in Panik bist hole dir jemanden dazu, der/die einen klaren Kopf behalten kann. Klo läuft über, Autounfall, usw., erstmal durchatmen und Rat holen. In Panik treffen wir sehr dumme Entscheidungen.

2. Streite nicht über Chats. Es wird kein gutes Ende geben und niemals eine Klärung. Mach es persönlich. Man ist nie so wütend im Angesicht wie wenn man die andere Person nicht sieht und nur raten kann, wie er/sie etwas ausspricht, guckt, gestikuliert.

3. Vertraue keinen Fremden im Internet. Kaufe immer mit Käuferschutz wenn möglich, und lass dich nicht zu anderem überreden.

4. Wenn jemand erst kürzlich sich getrennt hat, ist er/sie nicht über die Beziehung hinweg, egal was sie sagen. Sie sollten sich ein paar Monate Zeit nehmen um sich sicher zu sein. Sonst wirst du nur verletzt.

5. Auch unter Freunden immer Absprachen über Geld oder ähnliches schriftlich festhalten: Wenn du Geld verleihst lass es dir unterschreiben und bis wann die Person es etwa zurück zahlen will. Wenn die Person einen Schaden verursacht hat (z.B. am Auto oder etwas teures beschädigt/zerstört) auch schriftlich festhalten, wie das kompensiert werden soll. Vielleicht ist man morgen schon nicht mehr befreundet und dann bekommt man sein Geld nicht wieder. (Das habe ich schon oft bei anderen mitbekommen.)

6. Kleine Lügen sind nur der Anfang. Wenn jemand dich wegen Kleinigkeiten belügt, lügt er/sie auch wegen größeren Dingen.

7. Raucher:innen sind genauso süchtig wie Drogensüchtige mit harten Drogen. Sie lügen und tun alles, um an ihren Stoff zu kommen.

8. Dein Seelenheil ist wichtiger als ein Job oder eine Freundschaft. Wenn jemand mehr von dir verlangt als du geben kannst, und auch nach Erklärung das nicht versteht, ist es nicht richtig. Sich selbst kaputt zu machen bringt niemandem was und du leidest am Ende mehr als vorher.

9. Wenn etwas aussieht wie eine Ente und quakt wie eine Ente ist es eine Ente. Wenn Freunde z.B. zu Vermieter:innen oder Vermögensberater:innen werden bleibe skeptisch. Wenn plötzlich Geld von deinem Konto verschwindet oder die Nebenkostenabrechnung ungewöhnlich hoch ist verarschen sie dich vermutlich, hol dir sofort rechtliche Hilfe (Polizei, Mieterbund, schriftlich widersprechen, etc.). Ein erstes Gespräch ist immer gut, aber lass dich nicht auf Ausreden ein.

10. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Ignoriere nicht Hass im Netz und zeige sexuelle Belästigung, Beleidigungen, Drohungen direkt an.

11. Sei lieber etwas zu skeptisch bei allem als zu gutgläubig. Stell infrage. Guck bei dir fremden Onlineshops ins Impressum, google den Namen, suche nach Bewertungen.

12. Menschen ändern sich nicht. Veränderung braucht Monate bis Jahre. Wenn du immer wieder von jemandem verletzt und enttäuscht wurdest und reden nichts gebracht hast, gib auf. Und hoffe nicht darauf, dass du jemanden ändern kannst, wie du ihn/sie gern hättest.

13. Höre nicht für jemand anderen auf zu rauchen. Sobald es Stress gibt wirst du wieder anfangen. Tu es nur für dich selbst, sonst reicht der Wille einfach nicht.

14. Mach lieber kurz vorher Schluss, bevor du jemanden betrügst. Wenn du fest stellst, dass du nicht treu sein kannst, demütige die Person nicht noch damit den Betrug zu beichten. Und wenn es nur fünf Minuten vorher ist, ist das immer noch besser.

15. Lügen kommen immer raus. Immer. Und der Schaden ist viel größer als wenn du gleich die Wahrheit gesagt hättest.

16. Sexfreundschaften funktionieren nicht. Eine Person verliebt sich immer, aber es ist nicht echt, es sind nur Hormone, die der Körper wegen dem Sex ausschüttet.


Wird geupdatet, wenn mir neue Regeln einfallen.

Sonntag, 21. November 2021

Fernsehen macht dumm

Fernsehen macht dumm. Zumindest damit hatten sie Recht.

Ich bin aufgewachsen mit einem Haufen an Liebesfilmen, Komödien und Dramen. Niemand hat mir beigebracht, wie das wirkliche Leben ist.
Ich bin die Freundin, die bei Liebeskummer vorbei kommt und fragt, ob du lieber Eis essen und drüber reden, Film gucken und ablenken, Feiern gehen oder Steine zerkloppen möchtest. Und die zumindest in Erwägung zieht die schuldige Person zu verkloppen. Ich bin die, die immer da ist. Weil ich es so gelernt habe.
Nur leider bin ich die Einzige.

Ich war immer mit meinem Liebeskummer allein. Und selbst wenn ich direkt schreibe, wie mies es mir geht, und um Hilfe bitte, selbst dann kommt niemand. Ich will sie nicht unter Druck setzen indem ich ihnen sage, wie stark die Suizidgedanken sind. Aber das ist auch irrelevant. Freunde sollten doch auch so da sein, oder nicht? Oder bin ich wirklich so verblendet von diesem Filmleben?

Auch war da niemand, der mich zum Ball abholt (Btw, deutsche Abschlussbälle? Schnarch im Vergleich zu Amerika.), der überhaupt mit mir tanzt.
Franzosenball in der achten Klasse, ich war eh die Außenseiterin und natürlich wollte auch niemand mit mir tanzen.
Auf meinem ersten Abschlussball hatte ich kein Date. Ich saß draußen im Pavillion und habe mit ein paar Leuten getrunken, und es kamen wie immer die typischen Ausreden, wenn es ums Tanzen ging. Zu betrunken, verlernt, schon so lange her.
Auf der Hochzeit meiner Schwester war ich mit meinem damaligen Freund. Er war irgendwie krank und wollte nicht tanzen und verkroch sich woanders. Bis auf vielleicht einen Tanz mit einem Kumpel war es das dann auch.
Auf meinem zweiten Abschlussball hatte ich quasi eine Verabredung. Die habe ich aber wohl selber etwas verkackt, dass es nicht wenigstens ansatzweise so mit abholen und zusammen hingehen war. Er war ein Kumpel, er machte schon lange Tanzschule, und nach etwa einem halben Tanz sagte er ich habe keinen Rhythmus und ging. Ja klar, ich hatte nie Unterricht, aber ich habs wenigstens mit den Grundschritten versucht. Irgendein Betrunkener tanzte ein Mal mit mir, weil seine Kumpels den "Kennen Sie Ted?" gemacht haben. Nur mehr als von einem Bein auf das andere konnte er schon nicht mehr.
Auf einer anderen Hochzeit war es wieder das Gleiche. Vielleicht einen Tanz bekam ich, doch die meiste Zeit saß ich am Tisch und fragte mich, wo denn die Männer sind, die die Frauen auffordern. Nicht, dass ich es nicht selbst mehrfach versucht hätte.
Vor zwei oder drei Jahren wollte ich mit jemanden auf einen Ball, doch dann zeigte er sein wahres Gesicht und wir zerstritten uns. Seit dem hängt das Kleid ungetragen im Schrank.
Bis heute ist es so, dass auch in Bars mit Tanzfläche (richtige Discos gibt es in der Nähe nicht) keiner meiner Freunde mit mir tanzen will. Und alleine will ich auch nicht. Da hilft auch nicht der Alkohol mich auf die leere Tanzfläche zu treten. Und den Kreislauf kann so auch keiner durchbrechen: Wenn keiner tanzt, traut sich keiner zu tanzen.

Bis heute kriege ich diese Traumwelt nicht aus meinem Kopf, und ich hasse es, dass ich es hasse. Ich habe Erwartungen, weiß aber auch es wird nicht passieren, aber trotzdem ist da so ein kleines Fünkchen, dass am Ende dann doch enttäuscht ist.

Ich will den Typ, der mich sieht wie ich bin. Nur vielleicht steh ich trotzdem nicht auf ihn? Diese Seiten lassen sie ja immer aus.
Ich brauche keinen Kuss im Regen, den Prinzen auf dem Pferd, oder den Ghettoblaster vor dem Fenster. Ich will nur... Was echtes. Jemand, der sich um mich bemüht. Und mich sieht.
Und mich verdammt nochmal nicht wieder verarscht.

Dienstag, 9. November 2021

Der Wahnsinn kommt langsam

Ich glaube ich werde langsam wahnsinnig. Und ich verliere Zeit.

Die letzten Wochen waren unruhig. Nicht in der Realität, aber in mir drin. Mein Kopf ist wie ein Gewusel aus Menschen, eine Menschenmasse, und sie alle reden ohne Ende.

Währenddessen werden die Gedanken lauter. Etwas in mir schreit mich an, in einem endlosen Strom, ohne Luft zu holen. Und irgendwie ist sogar Energie da, um dagegen anzukämpfen, aber diese fehlt dann weiterhin woanders. Und es geht sowieso nicht vorwärts. Ich bewege mich kein Stück.

Zeit verlieren, das heißt es fehlt Zeit. Ich schaue auf die Uhr, und im nächsten Moment ist eine Stunde vergangen und ich weiß nicht wie. Ich habe öfter versucht zu hören und zu spüren, ob da jemand ist. Jemand, der sich diese Zeit aneignet. Doch bisher blieb es ohne Antwort. Dennoch ist es beunruhigend, neben der generellen Unruhe, wenn ich mich nicht erinnern kann.

Samstag, 16. November 2019

Was gefällt dir am Leben?

Wenn ich mich selbst frage, was mir am Leben gefällt, fallen mir nur Katzen ein.
Sonst gibt es nichts so wirklich.
Vor allem nichts, was das Leiden wert wäre.

Ich liebe meine Freunde, und ich treffe mich gerne mit ihnen, doch ich genieße die Zeit nicht wirklich.
Ich denke immer nur daran, was sie alles hinbekommen und ich nicht, und wie peinlich es mir ist zu versagen.
Und ich schäme mich dafür so sehr, dass ich es ungern zugebe.
Doch gleichzeitig möchte ich immer ehrlich sein.
Und das dort sitzen und zeigen oder zugeben, wie sehr ich im Leben versagt habe, setzt mir so zu, dass ich manchmal sie lieber nicht treffen möchte.
Und das obwohl ich sie so sehr mag und sie mir so wichtig sind.

Sonntag, 28. April 2019

Selbstgespräche

Ich rede mit mir selbst.
Ich rede mit mir selbst um mich auf Gespräche vorzubereiten, Dinge zu sprechen, die gesagt werden müssen, oder um vergangene Gespräche besser zu machen.
Was Nichts ändert.
Vergangene Gespräche sind vergangen und sie für mich Revue passieren zu lassen ändert sie nicht.
Aber es hilft mir sie neu zu verarbeiten.

Und manchmal, wenn ich mit mir selbst rede, und versuche einem anderen meine Sicht zu erklären, fühle ich mich gespalten.
Denn da ist die eine Seite, die versucht alles in einen Rahmen zu fassen.
Und dann ist da die andere Seite, die versucht sich an diesem Rahmen festzuhalten.
Und dann fällt.

Da ist so viel mehr.
Ich fühle mich verloren und fallend und allein.
Während anderseits hundert Blicke auf mich niederprasseln.
Und dann ist da in mir diese Seite, vielleicht Person, die versucht die andere hoch zu ziehen.
Die immer sagt "Das wird schon. Das kriegen wir hin."
Dennoch ist es sie, die mich beruhigen muss.
Weil ich sonst durchdrehe.
Es fängt an mit "Ich muss heute mal..." hier beliebige Tätigkeit einfügen.
Dann kommt der Druck und alles in mir drückt nach oben wie eine Sintflut.
Ich muss mich selbst beruhigen um nicht sofort durch zu drehen.
Um zu atmen.
Um nicht wieder in diese extremen depressiven Phasen zu geraten, die mich mein Leben kosten können.

Nicht weil ich leben will.
Sondern weil da eine Hoffnung ist, so winzig klein, nicht einmal zehn Prozent, dass da etwas Gutes kommt.
Etwas Besseres.
Und eigentlich habe ich ja noch meinen Glauben.
Doch in diesen Momenten fühle ich mich so verlassen und zweifle.
Obwohl ich es besser weiß.
Obwohl ich es erlebt habe.
Obwohl ich sonst nicht zweifle.
Weil es so hoffnungslos scheint.

Und wenn Gott mich wieder rettet, bevor ich gehe, dann ist es wieder da.
Das Feuer und die Hoffnung.
Das Wissen, dass da ein Plan ist.
Aber es ist so schwer einem Plan zu vertrauen, den man nicht kennt.
Einem Weg zu vertrauen, den man nicht kennt.
Er sagt zu mir "Das ist dein nächster Schritt."
Aber nicht mehr.
Denn sonst würde ich versuchen einen Schritt zu überspringen.
Und dann fehlt die Veränderung in meinem Leben und ich lande da, wo ich angefangen habe.


Ja, ich weiß es ist lange her, seit ich hier geschrieben habe.
Welche Wahrheiten soll ich schreiben?
Sie sind nur für mich relevant, und trotzdem poste ich sie hier öffentlich.
Doch ich habe auch nicht das Gefühl, dass es jemanden schert.
Andererseits ist es nicht wichtig, denn es ist einfach meine Art Dinge zu verarbeiten.
Und während ich das schreibe sitzt diese andere Seite in mir da, und wünscht sich es würde jemanden interessieren.
Dass es da jemanden gibt, der mich auffängt.
Doch ich suche zu sehr danach, und nehme im ersten Moment das, was ich kriegen kann.
Nur um dann zu merken, dass niemand diesem Wunsch gerecht wird.
Und dann falle ich weiter und schlage noch härter auf, weil ich gehofft habe.
Das ist allein meine Schuld.
Wer kann schon was dafür, dass ich so naiv bin?

Samstag, 8. Juli 2017

Keine Veränderung

Es ist nun schon so lange her, und trotzdem fühlt es sich wie gestern an.
Ich sehe immernoch seinen wütenden Blick.
Und wie er die Hand hebt.
Und es ist kein Traum, es passiert wirklich.
Es macht für ihn keinen Unterschied wie alt ich bin.
Ich bin nun bloß stärker, und er trifft nicht mehr.

Und sie?
Sie ist dafür.

Ich bin immernoch allein.

Bei jedem Wort, dass sie sprechen, huscht mein Blick zum Messerblock.
Ich will ihre Kehlen aufschlitzen.
Wie kann man sich selbst bloß Mutter und Vater schimpfen, wenn man so etwas tut?
Es ist widerlich.

Aber es interessiert ja keinen.
Niemand will die Wahrheit hören.

Ich werde mich freuen, wenn ihr Blut auf den Boden fließt.

Montag, 12. Dezember 2016

What it feels like

Depression feels like someone's permanently throwing rocks at you, shouting things like
You're not good enough!,
You're not pretty!,
Why do you even try?!,
and all the rocks keep hanging on your body, pushing you down.
And when the moment comes, when you finally fall down, people kick you, and spit on you.
And you're just covering your face, hoping it may stop one day.