Sonntag, 26. August 2012

Von Rebellen und Arschkriecherei

Es war die Hölle.
Wir fuhren zweieinhalb Stunden, um meine Schwester vom Flugzeug abzuholen.
Doch schon bevor es losging keifte jeder jeden an.
Mein Vater regte sich über die Wärme im Auto auf, meine Mutter über meinen Vater, der mit dem Navi nicht umgehen kann und beide sagten sie ich solle mein Maul halten, wobei ich ihnen nur mit dem Navi helfen wollte.
Die entsprechende Reaktion veranlasste sie dazu mir mal wieder anzudrohen mich aus dem Auto zu schmeißen.
Auf der Fahrt wählte ich die beste Möglichkeit dem ganzen Scheiß zu entkommen: Ich schlief.

Meine Schwestern und ich haben alle ein verwirrendes Verhältnis zu meinen Eltern.
Die älteste war sowieso schon immer die, die sich alles gefallen ließ.
Mein Vater "zwang" sie regelrecht zum Arbeiten auf dem hoch, und trotz des Gequängels ihrerseits sagte sie nie Nein.
Meine mittlere Schwester war der erste Rebell.
Sie haute nachts ab, um mit ihren Freunden zu trinken oder sonst etwas zu machen.
Sie begann zu rauchen und die Schule ging ihr am Arsch vorbei.
Doch je älter sie wurde, umso mehr hing sie an unseren Eltern.
Wenn sie nach Hause kommt klebt sie regelrecht an meinen Eltern und schleimt sie voll, wie sehr sie sie vermisst hat.
Und ich? Nunja, ich war anders.
Laut den Aussagen meiner Eltern schrie ich als Baby wie ein Weltmeister.
Ich ließ mich nie von meinen Eltern unterkriegen!
Zuerst lebte ich mein Leben neben ihnen her, ging mit meinem Vater Bratwurst futtern oder aufs Schützenfest.
Aber irgendwann reichte es mir.
Ich Sündenbock hatte keine Lust mehr mir anhören zu müssen, wie unfähig und schuld ich an allem war.
Selbst wenn ich es nicht war.
Ich schlich mich nachts selten davon, um mit meinen Freunden etwas zu unternehmen.
Es endete sowieso immer nur in Filmegucken und einer Flasche Bier. Oder auch zwei.
Mit den Jahren wurde ich aggressiver, aufmüpfiger und, wie meine Eltern sagten, frech.
Ich nenne es eher ungehemmt, meine Meinung zu sagen.
Nach all den Jahren von verarschen und verprügeln war ich stark genug geworden um meinen Eltern die volle Dröhnung "Ihr habt keine Macht über mich" zu geben!
Als meine Mutter dann in den Sommerferien nach meiner 9. Klasse zu unserem Kinderarzt und Freund rannte und sich bei ihm ausheulte wie schrecklich ich sei, zog sie am Ende trotzdem den Kürzeren, weil die Überweisung zu der komischen Tante mir endlich den Schulwechsel brachte und am Ende eine eigene Wohnung.
Sie schien nicht gemerkt zu haben, was für einen Knall ich hatte. Muhaha! :D

Nunja, auf der Rückfahrt endete es irgendwann in einem Belehrungsgespräch wie ich mich verhalten solle, wobei es eigentlich nur darum ging, warum ich mich nicht mit meinem Exfreund verstehe.
Scheiß drauf.
Solln sie mich doch am Arsch lecken.
Ihre beschissenen Belehrungen und Besserwissereien können sie sich sparen!
Und vorallem das Gequatsche meine Mutter über Gnade, Barmherzigkeit und Arschkriecherei, wie ich es gern nenne.
Soll sie sich mal selbst ansehn, was sie so alles fabriziert.
Vielleicht würde ich eines Tages meinem Vater und meinem Exfreund für das vergeben, was sie getan hätten.
 Hätten sie sich zumindest jemals entschuldigt.
Doch das kommt ihnen gar nich in den Sinn, weil man das ja bestimmt indirekt raushören kann. *Ironie*
Geht doch sonst wo hin.
Alles, was ich will, ist meine Ruhe.
Wieso erwartet ihr von mir einen netten Umgang, wenn ihrs nicht einmal gebacken kriegt die vier Worte über die Lippen zu bringen?
Die Beleidigungen, die gerade in meinem Kopf schwirren, sollte ich eventuell nicht aussprechen und vorallem nicht hier aufführen, aber sicher ist, ihr könntet sie nicht ertragen, ohne mir dafür eine zu klatschen, wie ihr es alle schon immer getan habt!

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