Als mein Kopf auf den Asphalt aufschlug, hörte ich nur noch das Auto anhalten und verzweifelte Rufe, während mich die Schmerzen innerlich fast zerrissen. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich schlief ein.
"...bei einem Autounfall. Das Opfer wurde noch nicht identifiziert, wir bitten um Ihre Mithilfe.", tönte es aus dem Fernseher.
"Ach du meine Güte! Steffen, komm mal her!!", schrie Emily durch die ganze Wohnung.
"Was ist denn? Was schreist du denn so?" Sie deutete mit dem Finger auf den Fernseher und Steffen traute seinen Augen nicht.
"Du musst da anrufen, du weißt doch alles über sie!"
"Ja, ich...ähm...", stotterte er und griff zum Hörer. Er teilte dem Krankenhaus alle Infos mit, die er über sie wusste, doch sie baten ihn direkt hin zu kommen.
"Wir haben bisher niemanden angehörigen gefunden und Sie sind der einzige, der sich auf unsere Anzeigen gemeldet hat."
Als er sie sah, blieb ihm die Luft im Halse stecken.
"Wie lang ist sie schon so..."
"Seit 3 Wochen. Sie reagiert bisher nicht auf Schmerzreize. Soll ich Sie einen Moment allein lassen?" Sie blickte ihn an, dann verschwand sie leise.
Er nahm sich einen Stuhl, schob ihn an ihr Bett und setzte sich. Er betrachtete den Pulsoximeter an ihrem Finger und das Beatmungsgerät, welches in ihrem Hals endete. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann doch wieder. "Das ist doch verrückt..."
Er saß einige Zeit stumm da. Dann fasste er ihre Hand. "Es tut mir leid, was passiert ist..."
Mein Körper durchzuckte ein Kribbeln, eine wohlige Wärme und eine Sehnsucht. Ich hörte seine sanfte Stimme und spürte seine Hand an meiner. Ich nahm alle Kraft zusammen und versucht meinen Körper dazu zu bewegen sie zu drücken. Und ich schaffte es.
Steffen spürte einen Druck an seiner Hand und sah, wie ihre Hand sich um seine schloss. Aufgeregt und schnell atmend griff er nach dem Rufknopf und rief eine Krankenschwester.
"Sie hat meine Hand gedrückt!" Die Schwester versuchte sie zu wecken, wie jemand, der einfach nur geschlafen hatte, und Leyla öffnete langsam ihre Augen.
Die Krankenschwester schien mich wachrütteln zu wollen und mit aller Kraft öffnete ich langsam meine Augen. Das grelle Licht stach mir in den Augen, als ich mich daran gewöhnte sprach die Schwester mit mir. "Leyla, können Sie mich hören?" Ich versuchte zu nicken, doch es funktionierte nicht, der Schlauch in meinem Hals drückte zu sehr. Ich zwinkerte und sie verstand. "Wir werden Sie jetzt vom Beatmungsgerät entfernen." Angst ergriff mich und ich sah Steffen an.
"Das schaffst du schon." Er drückte meine Hand fester und ich war froh, dass er da war.
Die Schwester zog mir den Schlauch des Beatmungsgeräts heraus und ich musste husten. Die Luft fühlte sich auf einmal ganz anders an.
Durch die 3 Wochen im Koma hatte ich viel Muskelmasse abgebaut, noch am selben Abend begann ich die Reha und Steffen stand mir bei. Er ging neben mir, als ich an einer Art Reck Gehen übte. Auch die nächsten Tage über blieb er da, er schlief ebenfalls im Krankenhaus, half mir bei den Übungen und Steffen war für mich da. Und nach 4 Tagen begann ich wieder zu sprechen.
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