Ich ging auf Gott zu, der auf seinem Thron saß. So groß und mächtig.
Ich bat ihn, dass ich heraufkommen dürfte und er nahm mein Bitte an.
Auf der einen Seite seines Throns war eine Leiter eingelassen, welche ich nach oben kletterte. Es war mühsam, doch ich strengte mich an.
Als ich oben ankam, deutete er mir, dass ich mich auf seinen Schoß setzen sollte, so wie in Amerika sich die Kinder auf den Schoß des angeblichen Weihnachtsmannes niederließen. Doch eigentlich war dies für mich unmöglich, denn ich war so klein im Gegensatz zu ihm, klein wie ein Erdnussflip.
"Ich freue mich, dass du hier bist. Du darfst mir eine Frage stellen.", sagte Gott. Ich überlegte. Dann sagte ich: "Herr, ich danke dir, dass du mich in dein Reich eingeladen hast, ohne dass ich sterben musste. Und du hast mich auf deinem Schoß nieder gelassen, und mir angeboten dir eine Frage zu stellen, welche auch immer ich wollte. Du hast mir so viel schon auf der Erde geschenkt, und so brauche ich dich nicht fragen, ob du mich liebst. Ich danke dir, Herr."
Ich sah zu ihm hinauf, er lächelte mich an, dann fuhr ich fort. "Und wenn du mich liebst wird alles, was mir passiert, nicht von dir in schlechtem Sinne kommen. Der Plan, den du für mich hast, wird der richtige sein. Auch nach dem möchte ich nicht fragen, sonst wäre alle Freude für Überraschungen verloren."
Ich überlegte, meine Stimme wurde leiser.
"Vater, ich habe Angst. Natürlich möchte ich, wenn ich tot bin, zu dir in den Himmel steigen. Doch was, wenn all meine schlechten Taten so stark sind, dass ich in die Hölle gehen muss? Sie ist für mich, wie alle Horrorfilme zusammen, die dann wahr werden. Sag mir, Herr, werde ich nach dem Leben in der Hölle bleiben müssen?"
Er sah auf mich hinab und fragte: "Sag mir, wie viele Fehler hast du begangen?"
"Viele, ich kann sie nicht mehr zählen."
"Und sag mir, wie viele von deinen Fehlern hast du bereut?"
"Alle, Herr, ich bereue sehr, was ich getan und gesagt habe."
"Und hast du mich um Vergebung gebeten?"
"Ja, Herr, das habe ich."
"Dann habe ich dir auch vergeben. Und wenn all deine Sünden vergeben sind, wirst du die Ewigkeit mit mir hier verbringen. Mein Sohn, Jesus, wird dich zu mir führen, er wird mit dir gemeinsam den Weg gehen und dich zu mir bringen. Doch jede Sünde, die du weiterhin tust, wird dich von mir entfernen und jede, die du nicht bereust und für die du mich nicht um Vergebung bittest, wird dir auch nicht vergeben sein. Geh nun, deine Zeit ist um."
"Herr, ich danke dir."
Ich stand auf, versuchte ihn mit meinen kleinen Händen und Armen zu drücken und ging zu der Leiter. Dort warteten zwei Engel auf mich, die mich nach unten trugen.
Ich ging zum Tor, drehte mich um, lächelte und winkte Gott noch einmal zu und er lächelte und winkte zurück. Dann ging ich durch das Tor und erwachte aus meinem Tagtraum.
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