Montag, 15. Oktober 2012

Story #3

Eine Traumstory

  Ich kann sein Gesicht nicht sehen. Ich sehe genau seine Kleidung, seine Körperform, doch sein Gesicht ist nur eine Silhouette. Weder seine Augen, noch seine Nase und sein Mund sind zu erkennen.
  Ich renne. Schnell. Er rennt. Schneller.
  Ich werfe ihm Dinge in den Weg. In diesem Wald, in dem ich bin, ist viel, was hier nicht hingehört.
  An einem Abhang, an dem ein Feld das andere durch fünf Meter Höhe trennt und alles mit Bäumen bewachsen ist, suche ich Schutz. Ich springe in die Bäume hinein. Doch obwohl es mitten in der Nacht ist kann er mich klar sehen, fasst mich, fängt mich, und alles füllt sich mit tiefrotem Blut.
  Stopp. Kein Gedanke, kein Bild. Als ob es nur ein Video wäre, liege ich in der Luft. Alles blutverschmiert. Der Mann ist nicht zu sehen. Wie ein Screenshot, mitten während der Tat. Nichts bewegt sich. Dieses Bild bleibt für einige Sekunden, dann fängt alles wieder von vorne an.
  Eine andere Umgebung, immer ist es Wald oder Feld. Er verfolgt mich. Ich renne. Schnell. Er rennt. Schneller.

Der Mann, der mich immer und immer wieder verfolgt. Neulich Nacht kam er wieder. Sobald ich die Augen schloß, war er da. Sobald ich träume beginnt der Kampf ums Überleben.

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